Marktgemeinde Lichtenau im Waldviertel
Sagenhaftes aus Jeitendorf
Unterirdischer Gang vom
Roten Hof in der KG. Moniholz zum Haus Allinger,
Jeitendorf Nr. 18:
Die m�ndliche �berlieferung wurde von Frau Margareta Weixelbaum, der Witwe des 1991 verstorbenen Ortsvorstehers
von Jeitendorf, handschriftlich aufgezeichnet.
Darin hei�t es:
"Im Schwedenkrieg wurde
in einem Wald, der Roter Hof genannt wird, eine Burg errichtet. Von
dieser Burg f�hrt heute noch ein 2-3 km langer unterirdischer Gang zu einem
Bauernhof Nr. 18 in unserem Dorf. Dieser Gang wurde wahrscheinlich von Sklaven
die auf die Burg verschleppt wurden, ausgehoben."
Herr Franz M�llner, Ortsvorsteher von Erdweis (Erdweis Nr. 12),
aufgewachsen in einem Einschichthof in Jeitendorf, hat erz�hlt, dass fr�her in
der Natur ein schmaler Grundstreifen von Jeitendorf Richtung Roter Hof
erkennbar war, weil er kargen Bewuchs aufwies. Durch die heutige intensive
D�ngung ist dies nicht mehr ersichtlich.
Als die Familie Allinger in ihrem Anwesen in Jeitendorf Nr. 18
etwa 1974 ein neues Wohnhaus errichtete, stie� man auf diesen unterirdischen
Gang.
Herr M�llner berichtete auch, dass seine Vorfahren diesen
Stollen "Graslgang" nannten. Ein genauerer
Zusammenhang mit diesem Namen ist ihm nicht bekannt.
Vielleicht war es ein Unterschlupf des ber�chtigten
R�uberhauptmannes?
Im "Sallingberger
Heimatbuch" ist vermerkt:
"Rotenhof: Der Name
dieser abgekommenen Siedlung lebt im Flurnamen Rotenhof bei Moniholz
weiter. 1346 wird er als ruffa curia apud Gewttendorf� genannt, 1394 als Rotnhof. "ruffu curia" ist
latinisiertes "roter Hof". Der Name bezieht sich entweder darauf, da� der Boden, auf dem das Anwesen erbaut wurde, von roter
Farbe war, oder darauf, da� das Geh�ft aus Ziegeln
erbaut war (im Gegensatz zu den sonst �blichen dunklen Holzbauten bzw.
vereinzelten hellen Steinbauten)."
In einer Schriftenreihe des Bezirksschulrates Krems/Land
("Krankheit - Krieg - Hungersnot", Druck: Josef Faber) wurde unter
dem Titel "Der liederliche Bauer" das Schicksal des Ortes Jeitendorf
w�hrend der Pestzeit (1742) aufgezeichnet. Im Besonderen ging es um das Leben
und Sterben des Gesslbauers, eines nicht sehr
l�blichen Charakters.
Ein Bild aus dieser Zeit ist in der Kapelle Erdweis mit der
Inschrift "O milder und edler Stern, die Pest vertreibe uns fern"
erhalten.
Interessant ist auch eine "Gel�bnisschrift" der Jeitendorfer, die in Original in der dortigen Kapelle
aufbewahrt wird. Der Brief wurde bis in die heutige Zeit zum Ged�chtnistag beim
"Pestkreuz" vorgelesen.